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Fastenbrechen

Zu jedem Fasten gehört auch ein Fastenbrechen. Am Morgen, wenn die Sonne aufgeht, beginnt das Fasten, bei Sonnenuntergang darf es gebrochen werden. 

Die morgendliche Mahlzeit hat eine inzwischen eine Wichtigkeit bekommen. Hab ich am letzten Wochenende noch den Schlaf an die erste Stelle gehoben und schnell im Bett etwas gegessen, sass ich dieses Wochenende morgens im Kerzenlicht am Tisch und habe mein Essen genossen. Den Tag mit einem Gebet in einer ruhigen Atmosphäre zu beginnen, gibt den ganzen Tag ein gutes Gefühl. 

Zum Glück sieht mich so niemand

Am Morgen ist die Mahlzeit also sehr bewusst und wird kurz vor Sonnenaufgang leicht hektisch. Ich empfinde dieses Essen als Energiespender für den Tag und wähle bewusst Lebensmittel, die lange satt halten und einen hohen Energiewert haben. Vollkornflocken, Eier, viel Tee und Wasser gehören normalerweise nicht zu meinem Frühstück im Alltag. Manchmal auch ohne Appetit – aber es muss halt lange das Gefühl vermitteln, genug gegessen zu haben.

Am Abend ist die Zielsetzung des Essens eine andere. Da habe ich dann richtig Hunger und es ist mir ziemlich egal, was auf den Tisch kommt. In den ersten Tagen war ich sehr ungeduldig am Abend. Es musste nur schnell gehen. Im Laufe der Woche wird meine Ruhe größer und ich kann auch abwarten, bis alle am Tisch sind oder sich bedient haben. Und alles schmeckt herrlich und ist das Beste, was ich je gegessen habe.


Gemeinschaft

Gestern schrieb ein lieber Freund, dass er bisher keine tiefgründigen Einsichten beim Fasten erlangen konnte. Er fühlt sich durch das kollektive Bemühen aller und die Freude, mit der gefastet wird, getragen. Das macht ihn dankbar, es mit uns Allen so erleben zu dürfen. 

Es gibt Pudding – juhuuuu

Ich finde dies eine wunderbare Erkenntnis und sehr wohl auch tiefgründig. Die Abende in Gemeinschaft sind wundervoll. Gestern haben die Senioren der Gemeinde für uns alle gekocht. Ich war berührt davon, dass wir einfach mal nichts tun sollten. Sie wollten uns Zeit schenken.

Gerade wir Mütter und Hausfrauen sind in diesen Tagen mit vielen Dingen zusätzlich beschäftigt. Wie dankbar können wir für diese Gemeinschaft sein und die Dienste, die jeder einfach fürsorglich übernimmt. An normalen Tagen sowieso, aber besonders auch in der Fastenzeit.

Heute Abend, Mittwoch und Freitag bin ich im Kreise lieber Freunde, die bei uns und mit uns Fastenbrechen. Im nächsten Jahr muss ich unbedingt lernen, auch mit knurrendem Magen, angebrachte Portionen auf den Tisch zu bringen.


Was ich gelernt habe:

  • Während des Fastens lasse ich einen Lieferdienst für mich Einkaufen, sonst wird der Wagen zu voll.
  • Fastenbrechen am Morgen und am Abend haben unterschiedliche Beweggründe, die sich in der Wahl der Lebensmittel zeigen.
  • Ich habe eine phänomenale Gemeinde, die ich sehr liebe und bin unfassbar dankbar, dass Gott mich hier her gestellt hat.
  • Auch Senioren sind manchmal ehrgeizig 🙂


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