Das Fasten ist vorbei

Fasten 2024 ist beendet. Fertig. Geschafft. Erledigt. Vorbei. Abgearbeitet. Mir fallen so viele Synonyme ein, aber nicht Eines trifft es wirklich. Es war eine Herausforderung, aber nie überfordernd, zumindest wenn ich anfangs auf meinen Körper und Gottes Anweisungen gehört hätte. 

Diese 19 Tage waren eine intensive Zeit mit allen Höhen und Tiefen. Ich hatte mehr Angst davor, als es am Ende schlimm war. Und doch hat es mich an einigen Tagen Kraft gekostet.

Hier und heute soll es abschliessend um den körperlichen Teil gehen. Den geistigen Aspekten möchte ich einen eigenen Beitrag widmen.

19 Tage Faste – das Essen macht´s

In den Familien im meinem Umfeld wurde der Morgen richtig zelebriert. Kerzen, gemeinsame Gebete und eine Zeit zusammen haben eines offensichtlich gemacht – im Alltag nehmen wir uns zu wenig Zeit, miteinander den Tag zu beginnen. Die Auswirkungen waren täglich spürbar, die Familien wirkten inniger, liebevoller miteinander. 

Auch die Wahl der Zutaten für das Frühstück waren so individuell, wie die Fastenden. Von „nix“ bis üppig war alles dabei, wie dir die Fotos verraten. Mein persönlicher Favorit ist der Burger zum Frühstück. Dieses jugendliche Frühstückchen beneide ich sehr, aber ich hätte mich das nie getraut. Da ist deutlich, wie sehr ich in meinen Gewohnheiten gefangen bleibe. Burger zum Frühstück?? Geht das denn?

 

Bitte ausreichend trinken!

Mist! Falsch!!

Eines ist mir ganz bewusst geworden – fehlende Flüssigkeit macht duselig und blöd im Kopf. Meine Konzentration hat deutlich nachgelassen, wenn ich morgens keine zwei Liter getrunken habe. Gut, manchmal war meine Konzentration auch VOR dem Trinken schon schlecht, wie der Blick auf meine Kaffeemaschine im Bild nebenan zeigt. 

Ideal hab ich mich gefühlt, wenn ich viel stilles Wasser am Morgen und auch in der Nacht trinken konnte. Den Kaffee allerdings gewöhne ich mir wohl doch nie ab (vorausgesetzt er landet auch in der Tasse). Meist hab ich aber die Zeit vergessen und den Rest Getränk noch schnell „eingekippt“.

 

Essen als Genußmittel

Ich hab in der Fastenzeit Dinge gegessen, die ich normalerweise nicht auf dem Tisch habe. Erstaunlich ist, wie gut ALLES schmeckt und riecht. Auch die scharfen Gerichte wurden von mir verschlungen. Es war alles einfach ein Genuss. 

Auch fanden Dinge in meinen Mund, die ich mir niemals gönne. Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal ein Eis gegessen habe. Oh, wie lecker es schmeckte, obwohl ich eigentlich pappsatt war. Auch Limo und andere süße Getränke verschmähe ich normalerweise aufgrund der enthaltenen Kalorien. Diese war mir in den letzten 19 Tagen völlig egal. Doch so viel mehr Zucker war es dann auch garnicht.

Im Großen und Ganzen war die Ernährung schon bewusst und auch gesünder als sonst. Am Abend wurde grundsätzlich mit viel Gemüse gekocht. Nur eines mag ich jetzt erstmal nicht mehr essen. Es gab immer und immer wieder Reis. 

 

Der letzte Tag

Am letzten Tag empfand ich das Fasten als sehr schwierig. Nun war klar, dass es vorbei ist. Doch als die Sonne dann endlich untergegangen war, hätte ich auch noch länger warten können, bis es Essen gab. Schon komisch. Der Körper ist schon ein guter Schauspieler. Er will, was er will und spielt den Hungerleidenden kurz vor dem qualvollen Hungertod. Ich hab ihn durchschaut – ich sterbe so schnell gar nicht. 

 

Rückblick

Ich wollte mir ganz viel Zeit für die Fastenzeit nehmen. Das hat nicht ganz so geklappt, wie gehofft. Beruflich bin ich in den 19 Tagen MEILENSCHRITTE voran gekommen – danke Gott!!! Ich bin so dankbar, dass ich es geschafft habe, durchzuhalten. Und ich würde und werde es wieder tun!

 

Was ich gelernt habe:

  • auch wenn ich tapfer jeden Tag 3-4 Liter getrunken habe, ist im Körper nichts davon zurück geblieben (wie die vielen hundert Toilettengänge beweisen sollten).
  • Mein Körper hat sich verändert, ich fühle mich „straffer“, bin ein Kilo leichter.
  • Glück kann man nicht in Worte fassen, wenn der Mund voll ist.
  • Ich freue mich, nun nicht mehr so oft auf die Toilette zu müssen.

 

Sehr merkwürdig war allerdings heute, dass plötzlich im Hellen gegessen wurde. Es hat eine Weile gedauert, bis ich geschnallt habe, dass ich das auch kann. Und dann wollte ich gar nicht mehr!

Morgen mehr zum meinen geistigen Aspekten – nun mag ich NawRúz feiern. Mit viel guten und besonderem Essen und phänomenal tollen Menschen. Unten siehst du übrigens gesammelte Bilder der Frühstücks-Arrangements.

 

HAPPY Naw-Rúz! 

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Corinna Kruse Profilbild einer Reisejournalistin

Corinna Kruse

Als studierte und seit 2021 selbstständige Journalistin liebe ich es meine Erlebnisse in Worte zu packen. Ich möchte andere dazu motivieren, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben und ihr Leben in die Hand zu nehmen.

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