Zuhause ist, wo du dich willkommen fühlst

Es gibt viele einzigartige Plätze auf der Welt, die mich berührt und begeistert haben. Einer davon ist in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate.

Über die Frage, welches der Emirate am meisten fesselt, kann man stundenlang diskutieren. Es hat alles seine Reize, aber auch Nachteile. Für uns als Familie ist Abu Dhabi inzwischen der klare Sieger und wir verbringen so viele Tage wie im Jahr möglich dort.

Tatsächlich ist Abu Dhabi eine Insel im Persischen Golf und nur durch Brücken mit dem Festland verbunden.

Wer sich mit der Landesgeschichte beschäftigt hat, weiß, dass Abu Dhabi die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate und das Größte der sieben Emirate ist, die die VAE bilden. Über eine Million Menschen leben dort und ist damit nach Dubai die zweitgrößte Stadt der VAE.

Abu Dhabi ist das politische Zentrum der VAE, da es der Sitz der Bundesregierung und der Residenz des Präsidenten der VAE ist. Traditionell ist der Herrscher von Abu Dhabi auch gleichzeitig der Präsident. Der wichtigste Gründer und der erste Präsident der VAE war Scheich Zayid bin Sultan Al Nahyan, Herrscher von Abu Dhabi. Er wollte eine Einigkeit am persischen Golf erreichen. Dem schlossen sich Dubai, Sharjah, Ajman, Umm al-Quwain, Fujairah und Ras al-Kaimah an. Qatar und Bahrain blieben unabhängig.

Während in Dubai die Ölreserven weitestgehend verbraucht sind und das Emirat auf Tourismus setzen muss, reichen die Ölvorkommnisse in Abu Dhabi schätzungsweise noch 40 Jahre. Dennoch setzt Abu Dhabi auch jetzt schon neue Maßstäbe und es entstehen neue Landschaften und viele neue Hotels.

Ich möchte eine neue Reihe starten und dir das Land und die Menschen näher bringen. Mit einer Flugzeit von 6 Stunden sind die VAE gut zu erreichen.

 

Mein Lieblingshotel „Conrad“ in den Ethiad Towern

Wie bereits erwähnt, es gibt zahlreiche Hotels und Übernachtungsmöglichkeiten in Abu Dhabi. Doch eines sticht für uns aus der Masse heraus. Es gibt im Internet viele Kritiken zu diesem Ort und sicherlich läuft auch dort manchmal etwas nicht richtig. Aber es sind die Menschen und auch das Ambiente, die diesen Ort besonders machen.

Das Conrad Abu Dhabi Etihad Towers Hotel, das Teil der Etihad Towers in Abu Dhabi ist, verfügt über insgesamt 576 Zimmer und Suiten. Das luxuriöse Hotel bietet eine Vielzahl von Zimmerkategorien, die von Standardzimmern bis hin zu geräumigen Suiten reichen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden. Lange Zeit war dieses Hotel fast das letzte Gebäude am Zipfel der Insel. Auf der anderen Straßenseite steht der prachtvolle und riesige Präsidentenpalast.

Der Präsidentenpalast in Abu Dhabi, auch bekannt als Qasr Al Watan, ist nicht als eine traditionelle Residenz genutzt worden, sondern dient primär repräsentativen und offiziellen Zwecken. Der Bau des Palastes wurde 2010 begonnen und 2017 abgeschlossen. Seit seiner Eröffnung für die Öffentlichkeit im März 2019 fungiert Qasr Al Watan als ein Ort für Staatsbesuche, offizielle Treffen und wichtige Regierungsaktivitäten. Die mächtigen Männer und Frauen nächtigen während ihres Besuches gerne „nebenan“, im Emirates Palace, auch bekannt als „Golden Emirates Hotel“. Zu beiden Gebäuden werde ich ein anderes Mal viel zu erzählen haben.

Die Ethiad Tower, in denen das Conrad ist, besteht aus fünf großen Türmen. Ethiad bedeutet übrigens „Union“. Die Fluggesellschaft Ethiad Airways ist die staatseigene von Abu Dhabi bzw. dessen Herrscher.

Der multifunktionale Komplex wurde sowohl für Wohn- als auch für Geschäfts- und Freizeitaktivitäten entwickelt. Die Fassaden sind mit großflächigen Glasfenstern verkleidet, die mit spezielle Beschichtungen versehen sind. Neben Restaurant und Cafés bieten die Türme auch Konferenz- und Veranstaltungsräume, sowie eine Vielzahl von Freizeit und Erholungseinrichtungen. Im unteren Bereich finden sich exklusive Einzelhandelsgeschäfte und Boutiquen, aber auch ein stinknormaler Einkaufsladen für den täglichen Bedarf. Nebenan kannst du bei „Aston Martin“ shoppen, wenn du gerade ein neues Auto brauchst.

 

Das Hotel

Das Conrad gehört zu Hilton. Damit ist der Anspruch eigentlich schon klar. Wohin du auch guckst, es ist viel Mamor, Glas und viel viel Bling-Bling um dich herum, aber sehr geschmackvoll.

Bereits in der Lobby wird man von dem Luxus kurz erschlagen. Doch der Moment dauert nicht lange, sehr schnell steht jemand lächelnd zur Begrüßung bereit. Du darfst dich setzen und ein Glas kaltes Getränk geniessen, während alle Formalitäten für dich erledigt werden. Nebenbei siehst du aus den Augenwinkeln, wie dein Gepäck schon mal gebracht wird. Herrlich – so startet Urlaub einfach gut. Und im Conrad ist es oft „das kleine Bisschen mehr“. Ein wenig mehr Service, etwas mehr Hilfe, ein Lächeln. Eben genau das, was den kleinen Unterschied zu vielen anderen Orten auf der Welt ausmacht.

 

Die Zimmer und Housekeeping

Der morgendliche Blick aus dem Bett – unbezahlbar

Wir haben schon mehrere Kategorien und mit verschiedenen Aussichten und Einrichtungen bewohnt. Mein Favorit ist immer noch ein Eckzimmer, mit einem aussenliegenden Bad. Selten habe ich so entspannt auf der Toilette gesessen und die Aussicht genossen. Wohlwissend, dass mich niemand beobachten kann. Auch in den anderen Zimmern war das Badezimmer immer groß und luxuriös, wenn auch überall ein bisschen Spuren der letzten Jahre zu sehen sind. Ein bisschen Make-over sollte langsam mal in Angriff genommen werden, einige Ecken sind leider schon unverkennbar lange nicht gemacht worden.

Egal ob du auf den Golf oder die Stadt schaust, es ist immer wunderschön von oben. Tiefer als Etage 45 haben wir allerdings noch nie gewohnt.

Ich liebe es, am Morgen die Gardinen auffahren zu lassen und den Morgen zu begrüßen. Da am Abend das Housekeeping das Zimmer zur Nacht vorbereitet, schliessen sie dabei die Gardinen. Ich öffne sie aber immer wieder noch einmal, der Blick vor dem Einschlafen muss sein. Alle Zimmer sind riesig mit vielen Schränken und genügend Sitz- und Arbeitsmöglichkeiten.

Eine kleine Anekdote: Ich habe mein Buch offen im Zimmer liegen lassen. Am Abend lag dort ein Lesezeichen mit einem lieben Brief. Wenn ich fortan lese, denke ich immer an diese freundliche Geste und muss lächeln.

Wir haben uns alle jeden Abend gefreut, ins saubere Zimmer zu kommen. Die liebevoll gefalteten Schlafanzüge und sortieren Kuscheltiere auf den gemachten Betten zu finden, hat uns jedesmal ein Lächeln gezaubert. Oft weiss das Housekeeping gar nicht, wie viel diese Kleinigkeiten ausmachen. Wir sollten es ihnen sagen und uns auch bedanken lernen.

 

Bar-Leben im Hotel

Sonnenuntergang auf dem Observation Deck 300°

Abgesehen von der Lobby, wo du nicht unbedingt essen oder etwas trinken gehen musst – die Wartezeiten sind extrem lang und der Service war bisher immer mies – sind alle anderen Restaurants und Bars absolut zu empfehlen. Von der obligatorischen Bar im Pool, die dankenswerterweise im „Adults only“ Pool ist, bis zur Bar mit kleiner Karte im Observation Deck at 300, dem höchsten Aussichtspunkt in Abu Dhabi übrigens, sind alle Plätze sehr zu empfehlen.

Alle Mitarbeiter wissen, wie und was sie empfehlen können, um dich zu verwöhnen. Kennen sie ein Getränk nicht, wird es gemeinsam ausfindig gemacht. Enthusiastisch und mit viel Humor hab ich bisher alles bekommen, was ich mir gewünscht habe.

 

Frühstück im Hotel

Und wo wir bei Wünschen sind, die alle erfüllt werden: Auf keiner Reise und in keinem Hotel hab ich so eine große Auswahl auf dem Frühstücksbüffets gesehen. Wir haben mal überlegt, was wir bestellen könnten, weil es nicht da ist – uns ist absolut nichts eingefallen. Allein deshalb bringe ich körperliches Übergewicht mit Heim, jedes Mal.

Ich liebe die morgendlichen Begrüßungen, voller Herzlichkeit und mit viel Leidenschaft für das, was der Service tut. Nach wenigen Tagen bekomme ich unaufgefordert mein „Egg Benedict“ und mein Mann sein Omelett „very spicy“. Es sind die Kleinigkeiten, die mich so glücklich machen und mir das Gefühl geben, erwünscht und willkommen zu sein. Der arabische Kaffee mit den Datteln rundet am Morgen meine Mahlzeit ab und ich verstehe nicht, warum der immer noch so unbekannt ist (dazu in einem anderen Beitrag mehr).

Wer Angst vor Vögeln hat, sollte lieber drinnen im klimatisierten Raum sitzen. Mich stören die kleinen Diebe nicht, kann aber nicht nachvollziehen, warum Mitmenschen die vom Tisch auch noch füttern. Das tut weder dem Gast, noch dem Vogel gut. Spannend sind sie aber zu beobachten, wie schnell sie die unbeaufsichtigten Tisch leer klauen und ganze Lachsscheiben wegtragen.

 

Restaurants

Jedes Restaurant hat seine eigene Richtung. Manchmal mag ich den abendlichen Trubel am Buffett im „Rosewater“, das genauso reichhaltig wie das Frühstücksbüffet ist. Auch die Ruhe an meinem Lieblingsplatz am Pool eine Etage tiefer im Restaurant „Nahaam“ liebe ich sehr. Der Italiener „Sole“ hat gutes, aber weniger spektakuläres Essen und „Li Beirut“ fesselt vom Ambiente am Stärksten, wenngleich mir die Preise dort einfach zu teuer sind. Bei dem neuen Edel-Spanier wollten wir nicht reinschauen, der Chef schaute derart mürrisch auf uns, dass wir das nicht näher betrachten wollten (der Chef ist der Koch, nur in Deutschland ist damit eine hierarchische Position gemeint). Zukünftig soll es Sushi geben. Ich bin gespannt.

Archivbild – Le Petit Chef at Ray´s Grill

In der 74. Etage thront „Ray´s Grill“, dort haben wir vor einiger Zeit unser erstes Kobe Rind probiert. Dazu musst du wissen, dass blutiges Steak in den Ländern unüblich ist. Es hat mich sehr viel Überzeugungskraft gekostet, dass mir mein Steak so serviert wird, wie ich es mag. Eine Weile gastierte dort auch „Le Petit Chef“, eine unfassbar amüsante 3D Animation auf dem Tisch während des Essens. Der wahnsinnig tolle Blick und die außergewöhnliche Bar machen den Abend einzigartig! Versprochen!

Ich vermisse einige Menschen aus den von uns geliebten Lokalen sehr. Sie haben uns viele wunderschöne Momente und einzigartige Abende geschenkt. Wir fühlten uns willkommen und wertgeschätzt. Auch die kleinen Gespräche über die Herkunft der Mitarbeiter haben uns sehr viel bedeutet.

 

Pool und Anlagen

Was willst du? Strand? Bekommst du! Liegen im weißen Sand und warmes Wasser unter den wachsamen Augen eines Lifeguards. Doch lieber sauberer Pool? Geht auch – mit Liegen und großen Daybeds. Auch wenn ich nie verstehen werde, warum der Pool gekühlt werden muss. Es ist halt warm, da ist auch das Wasser eben aufgeheizt. Ich friere mir immer den Popo im Wasser ab. Unentwegt laufen liebevolle Service-Kräfte durch die Gegend und bringen dir bestellte Getränke. Aber auch nette Aufmerksamkeiten wie Fruchtspieße, Eimer mit Eiswürfeln oder Sonnenspray. Sie helfen dir, deine Liege zu beziehen und dich dort niederzulegen, wo du es am Schönsten findest. Dort am Pool darfst du geniessen und deinen Kopf abschalten. Und bevor du in diese Wohlfühloase startest, bekommst du noch mit einem bezaubernden Gesicht Handtuch und Wasser gereicht.

 

Letzter Abend – es wurde uns nochmal so richtig schön gemacht

Ich schlafe im Leben immer sehr schlecht. Besonders in fremden Betten. Mein Leben ist voller Tempo und Anforderungen. Im Urlaub mag ich einfach mal an nichts davon denken und in Ruhe schlafen dürfen. Verglichen mit vielen anderen Plätzen auf der Welt, die alle ihren Charme und Reiz haben, bin ich im Conrad am liebsten. Ich schlafe gut, kann mich erholen und fühle mich zuhause.

Und Abu Dhabi bietet einfach auch eine unfassbar spannende Kulisse! Warum? Dazu erzähle ich später mehr – stay tuned and prying

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Corinna Kruse Profilbild einer Reisejournalistin

Corinna Kruse

Als studierte und seit 2021 selbstständige Journalistin liebe ich es meine Erlebnisse in Worte zu packen. Ich möchte andere dazu motivieren, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben und ihr Leben in die Hand zu nehmen.

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