Der 10. Tag ist schneller da, als erwartet. Noch neun Tage liegen vor mir und ich hätte nie gedacht, dass ich das so gut bewältigen würde. Die Angst davor war größer, als die Sache bisher selbst.
Die halbe Welt fastet gerade
Nun möchte ich zunächst in diesem Beitrag alle Menschen, die gerade fasten, liebevoll ermutigen, durchzuhalten. Jetzt gerade fasten nicht nur Millionen Bahá’í weltweit, sondern es ist auch Fastenzeit des Islam und des Christentums. Der Ramadan dauert vom 10. März bis 9. April. Die Christen fasten vom 14. Februar bis 31. März.
Ist das nicht wunderbar? Gerade in diesem Moment fasten drei Weltreligionen zeitgleich, um GOTT allein die Ehre zu geben und sich demütig vor seinem Wort und seiner Liebe in Gehorsamkeit zu verbeugen. Unfassbar!!!
Loslösung
Bahá’u’lláh schreibt in seinen Botschaften aus Akká:
„Selig ist, wer das Fasten einhält ganz um Deinetwillen und in völliger Loslösung von allem außer Dir. Hilf mir und hilf ihnen, o mein Herr, Dir zu gehorchen und Deine Gebote zu halten. Du hast wahrlich die Macht zu tun, was Du willst.“
Es gibt viele Menschen, die sich fragen, warum sie das tun sollten. Und ich kann diese Frage sehr gut verstehen. Unterordnung ist nicht unbedingt das, was wir als Menschen toll finden. Doch wenn ich annehmen kann, dass es einen großen Plan gibt, der in der Ewigkeit Bestand hat, will ich immer mehr erfassen, was dieser Plan für mich bedeutet. Jede Erfahrung, die ich im Glauben machen durfte – und zwar genau dann, wenn ich mich völlig auf Gott verlassen habe – war wunderbar und einzigartig. Hat Türen und Wege geöffnet, die ich mir nicht zu träumen gewagt hätte.
Das ist keine Erfahrung, die du von einem anderen so hören und glauben kannst. Dies musst du selbst zulassen und erfahren. Und deshalb möchte ich dir hier und jetzt Nahe legen, auf die Suche nach dem zu gehen, was Gott für dich sein kann. Und vielleicht ist Loslösung vom eigenen „ich“ dann auch auf einmal ein Weg, der von Unterdrückung, Zwang und Theorie weit entfernt ist.
Für alle, die Loslösung als positives Element in ihrem Glauben erleben, freue ich mich von Herzen. Ich denke, wir alle trainieren es immer und immer wieder. Und die Fastenzeit erinnert täglich daran, dass wir es niemals aufgeben sollten.
Keine Predigt!
Ich wollte heute keine Predigt halten. Wenn du das so empfunden hast, tut es mir aber auch nicht leid. Ich liebe meinen Gott und bin unglaublich dankbar, dass ich daran glauben darf, dass er mich liebt.
