Tag 5 – eine Betrachtung des Fastens
Ich habe eine wundervolle Fastenzeit. Mir geht es körperlich sehr gut und ich habe tagsüber kaum Verlangen nach Essen.
Am Morgen trinke ich 2 Liter Wasser, Tee und andere Flüssigkeiten, auch die ich Lust habe. Dazu esse ich ein Stück Obst, Joghurt und das, auf was ich Lust habe. Die Kiwi, auf die ich gestern Lust hatte, verschwand allerdings bei Emma im Mund. Positiver Nebeneffekt, es wird wieder mehr Obst gegessen.
Nichts mehr zu beklagen
Da es mir nun gut geht, wird es Zeit, sich mal mit ein paar Blickpunkten auf das Fasten zu beschäftigen.
Warum fasten Menschen?
Das Fasten ist ein wesentlicher Bestandteil aller Religionen. Durch das Fasten will der Gläubige seinen Glauben vertiefen und Gott näherkommen. In allen großen Religionen sind auch heute noch Fastenzeiten üblich. Im Laufe der Jahre haben sich aber in einigen Religionen die Durchführung dem Wandel in der Welt angepasst.
Die Fasten- oder Passionszeit des Christentums dauert von Aschermittwoch bis Ostern. In dieser Zeit soll sich der Mensch durch Enthaltsamkeit neu besinnen, Buße tun und die Nähe zu Gott suchen. Dabei fasten Christen eher „Dinge“ wie der Verzicht auf Genussmittel oder fasten Medien.
Im Islam (Ramadan) oder in der Baha´i-Religion wird bei Sonnenuntergang Fastenbrechen erlaubt. Während des Ramadans wird auch Rauchen und Sex verboten.
Im Buddhismus wird Fasten an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen nicht praktiziert, aber es gibt dennoch eine Art Fasten. An einigen Tagen verzichten buddhistische Mönche und Nonnen in der Fastenzeit um zwölf Uhr morgens auf jegliche Nahrung. Außerdem gibt es monatliche Fastentage.
Jom Kippur ist ein Tag der Versöhnung und des Fastens im Judentum. Es ist untersagt, an diesem Tag zu essen, zu trinken oder zu rauchen. Es ist nicht erlaubt, sich zu waschen, zu duschen und zur Arbeit zu gehen. Alle zuvor begangenen Sünden sollen an diesem Tag verbüßt werden. Zudem gibt es fünf besondere Feiertage, an denen die Juden traurige Ereignisse der jüdischen Geschichte gedenken und fasten.
Zitate über Fasten
„Dies sind die Tage, o mein Herr, da Du Deinen Dienern das Fasten gebotest. Selig ist, wer das Fasten einhält, ganz um Deinetwillen und in völliger Loslösung von allem außer Dir. Hilf mir und hilf ihnen, o mein Herr, Dir zu gehorchen und Deine Gebote zu halten. Du hast wahrlich die Macht zu tun, was Du willst.“ Bahá’u’lláh
„Der Monat besteht aus 29 Tagen. Fastet erst, wenn ihr sie (die Mondsichel – hilal) seht, und brecht das Fasten erst, wenn ihr sie (wieder) seht. Und wenn (der Himmel) über Euch bedeckt ist, so bestimmt ihn /Var. vervollständigt die Zahl der Scha’ban-Tage/ auf 30 (Tage).“ Hadith Abu Dawud, Buch 13, Nr. 2312; al-Bukhari, Buch 31,Nr. 130-131.
Ausnahmen, wie in meinen vorangehenden Tagen, gibt es auch im Ramadan:
„Und wenn einer krank ist oder sich auf einer Reise befindet (und deshalb nicht fasten kann, ist ihm) eine (entsprechende) Anzahl anderer Tage (zur Nachholung des Versäumten auferlegt). Gott will es Euch leicht machen, nicht schwer. Macht darum (durch nachträgliches Fasten) die Zahl (der vorgeschriebenen Fastentage) voll und preiset Gott dafür, dass er euch rechtgeleitet hat! Vielleicht werdet ihr dankbar sein.“ Koran: Sure 2, am Ende des Verses 185
Von heiligem Geist erfüllt, verließ Jesus den Jordan, wurde vom Geist durch die Wildnis geführt,a 2 40 Tage lang, und dort vom Teufel versucht. Die ganze Zeit aß Jesus nichts und war deshalb am Ende dieser Tage hungrig. Lukas 4, 1 und 2
Besonders schön finde ich die Anweisungen von Jesus:
Hört auf, beim Fastena ein trauriges Gesicht zu machen wie die Heuchler, die ihr Gesicht verunstalten, damit man ihnen ansieht, dass sie fasten. Ich versichere euch: Sie haben ihre volle Belohnung schon bekommen. Du aber, pflege beim Fasten Dein Haar mit Öl und wasche dein Gesicht, damit andere nicht sehen, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der im Verborgenen ist. Dann wird dich dein Vater, der im Verborgenen zusieht, dafür belohnen. Matthäus 6:16-18
Fasten ist nicht gleich Fasten
„Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente.“ Dieses Zitat soll vom griechischen Arzt Hippokrates kommen.
Heilfasten, Entschlackungskuren, Kurzzeitfasten, digitales Fasten – so viele Meinungen und unterschiedliche Menschen es gibt, so vielfältig sind auch die Fastenmöglichkeiten.
Ich stoppe hier, weil ich arbeiten muss. Aber Du kannst ja schon mal darüber nachdenken, ob Du Dich in dieses Thema vertiefen möchtest. Ich kann Dich nur ermutigen. Warum? Das erzähle ich Dir morgen.
2 Antworten
Danke für diese wundervolle Zusammenfassung und die Einblicke in deine Gedanke und Gefühle. Sehr spannend und wundervoll diese Zeit mit dir zu erleben 🙂
Danke – ich bin euch als Familie für jede Begegnung und Hilfe sehr dankbar. In diesen Tagen ist auch die Gemeinschaft ein wichtiges Merkmal der besonderen Zeit.