Der 6. Tag – fast eine Woche um

Gestern hab ich ja versucht, einen Einblick in die religiösen Hintergründe des Fastens zu zeigen. Natürlich sind da noch viel mehr Hintergründe und auch Ansichten, aber ich wollte mich kurz halten. Hast du darüber nachdenken können, was das für dich bedeuten könnte?

Mein ganzes Leben hat mich das Fasten fasziniert, auch wenn ich gleichermaßen gehofft habe, dass ich es niemals machen muss. Doch nun gefällt es mir richtig gut und ich merke, wie ich jeden Tag wachse. 

Das beginnt bei vermuteten Kleinigkeiten wie der Trinkmenge und endet in einer hohen geistigen Haltung. Heute bleiben wir mal beim Trinken 🙂

Eine Menge Flüssigkeit

Mein Morgen beginnt mit der Aufnahme einer großen Menge Flüssigkeit. Ich versuche, mindestens zwei Liter Tee, Wasser und Saft zu trinken. Manchmal auch einen Kaffee. 
Beim Fastenbrechen mit Freunden nahm mir der Gastgeber kürzlich das kleine Wasserglas weg und stellte mir ein Großes hin. Das fand ich sehr liebevoll, wenn auch unnötig. Heute weiß ich das sehr zu schätzen. Mein neuer Begleiter fasst 1/2 Liter!

Den Tag über fühle ich mich total wohl. Ich habe keine Einschränkungen bisher (abgesehen vom Aussetzer des dritten Tages). Zu Beginn des Fastens habe ich zwischendurch gerne die Zähne geputzt, um etwas Wasser im Mund zu haben. Auch die Anweisungen auf dem Beipackzettel, mit wie viel Wasser mein Medikament eingenommen werden muss, habe ich sehr genau befolgt. Sonst nie! Doch inzwischen habe ich nicht das Gefühl, über Tag etwas trinken zu müssen.

Für die nächsten zwei bis drei Stunden nach dem Essen bin ich täglich damit beschäftigt, auf die Toilette zu laufen. 

Die Menge, die ich dann pullern kann, liegt gefühlt weit über der getrunkenen Menge. Aber auf jeden Fall füllt dieses Gerenne meinen Morgen aus. Solange ich in der Nähe des Schreibtisches bin, stellt es auch kein Problem dar. 

Der Morgen im Gericht

Heute sollte ich nun aber den Vormittag im Gericht sein und über einen Prozess berichten. Nun kann ich ja nicht fortwährend rauslaufen und auf die Toilette rennen. Also habe ich mich entscheiden müssen, zum Frühstück nur einen Kaffee und ein Glas Wasser zu trinken. Natürlich ist der Kaffee nicht die Klügste meiner Ideen gewesen. Aber ich war einfach unfassbar müde und wusste, dass ein langer und stressiger Tag vor mir liegt. 

Ich musste nicht einmal den Saal verlassen. Aber ich fühle mich wie ausgelaugt, verspannt und bin hungriger, als all die Tage zuvor. Auch hab ich das Gefühl, nicht mehr richtig gucken zu können. Meine Konzentration ist mehr als schlecht. 

Ausreichend Trinken ist wichtig

So lange es möglich ist, werde ich weiterhin darauf achten, meine Menge morgens zu trinken. Ich fühle mich einfach besser und es ist gesünder für den Körper. Im Moment zähle ich die Minuten runter (es sind noch 18) bis ich endlich etwas trinken kann. Und das klare Wasser aus der Leitung wird herrlich schmecken. Danach kümmere ich mich dann um meinen knurrenden Magen.

Was ich heute gelernt habe:

  • ich kann mein Blase austricksen, aber nicht meinen Körper
  • Der Richter ist häufiger Pipi machen gegangen, als ich
  • An stressigen Tagen bin ich mit Überleben beschäftigt
  • Am Abend wartet mein Gott geduldig (hoffe ich) darauf, dass ich mir Zeit für ihn nehme
  • Es wird Zeit, die geistige Seite des Fastens zu betrachten!

Morgen werde ich mal ein paar Links und Bilder einführen und die vorangehenden Beiträge korrigieren. Hier war es in den letzten Tages etwas turbulent.

Stay tuned!

 

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2 Antworten

  1. Ich habe mal einen tollen Kommentar zum geistigen Aspekt des Fastens gehört.
    Die geistige Nahrung ist beim Fasten wichtiger als die physische. Wer beim Fasten keine geistige Nahrung zu sich nimmt, fastet nicht – er hungert.

    1. Stimmt! Ich werde oft gefragt, warum ich so eine Hungerkur mache. Ich kann immer nur antworten: Mache ich ja gar nicht. Der Sinn ist ein komplett anderer. Ich lerne immer mehr, die geistige Nahrung auch wirklich wichtig zu nehmen.

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Corinna Kruse Profilbild einer Reisejournalistin

Corinna Kruse

Als studierte und seit 2021 selbstständige Journalistin liebe ich es meine Erlebnisse in Worte zu packen. Ich möchte andere dazu motivieren, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben und ihr Leben in die Hand zu nehmen.

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