Vier Visa für die Weltumrundung Teil 4

Ein OK Board für Pago Pago!

Bevor wir in die Reiseplanungen eingestiegen sind, hatte ich niemals von Pago Pago gehört. Die Hauptstadt auf Tutuila Island gehört zu Amerikanisch-Samoa. Die ganze Insel hat immerhin mehr als 8000 Einwohner. Mehr Informationen zu diesem scheinbar ruhigen Inselparadies bekommt ihr, wenn ich da war. Wenn ich die Insel denn betreten darf, weil ich eine gültige Einreisegenehmigung habe.

Ein ganz kleines Büro in einem kleinen Land

Für die Einreise in Amerikanisch-Samoa benötigen Reisende ein Visum. Hätte ich nicht zufällig in den Unterlagen der Rederei gestöbert, ob ich alles zusammen habe, wäre mir der Vermerk zu Amerikanisch-Samoa vermutlich nicht aufgefallen. Doch da stand, dass Reisende dieser Kreuzfahrt VIER Visa haben müssen. Und wir hatten erst drei. Das eVisitor für Australien, ESTA für die Einreise in die USA und das NZeTA für Neuseeland.

Das „American Samoa Visitor Bureau“ ist nur ein Büro – kein Department. Zunächst dachte ich, eine falsche Seite für den Antrag aufgesucht zu haben. Du kannst auch bei ihnen vorbeifahren. Es ist nicht so groß auf der Insel. Das Zimmer liegt im Erdgeschoss. Aber wenn ein Kreuzfahrtschiff im Hafen liegt, hat das Büro geschlossen. Steht dann die einzige Mitarbeiterin an dem Pier und winkt? Ich finde raus, warum das so ist! Versprochen!

Nach all den riesigen Gouvernements, mit denen ich zu tun hatte, war ich nun vollkommen verunsichert. Doch wenig später wurde mir klar, den Antrag musste ich woanders stellen. Bei dem Department of legal Affairs bekam ich dann auch endlich das große Department mit der nötigen Autorität. Doch die große Verwirrung kam gleich mit.

OK Board oder was?

Immer wieder begegnet mir „OK Board“ und ich verstand ehrlich nicht, was die von mir wollten.

Die Auskunft, dass du die Genehmigung 48 Stunden vor deiner Reise beantragt haben und genehmigt sein musst, besänftigt mich. Aber nur bis zum nächsten Satz. Ohne OK Board wird dir das Boarding verweigert. Ich muss kurz schmunzeln, weil mir klar wird, dass diese Insel sogar einen internationalen Flugplatz hat. Und da ich neugierig bin, muss ich das indessen erst mal herausfinden und hörte auf, die Übersetzung von „OK Boards“ zu finden. Zu dem Flugplatz hab’ ich später jede Menge zu erzählen, weil ich mir den unbedingt genauer anschauen will, wenn wir erst da sind.

Doch aller Abenteuerlust zum Trotz, ich musste dringend herausfinden, welches Visum oder welche Genehmigung wir benötigen. Und was ist ein denn jetzt ein „OK Board“?

Bei allen vorherigen Anträgen habe ich erst meine Daten eingeben und mit mir gewissermaßen geübt. Per Ausschlussverfahren hab’ ich dann einen Antrag gestellt. Auch in Amerikanisch-Samoa begegnet dir das Visa Waiver Verfahren, nach deren Regeln du kein Visum, sondern eine Einreisegenehmigung erhältst. Mir begegnen wieder die „eligible Passports“, also die berechtigten Pässe, mit denen du am Visa Waiver Programm teilnehmen kannst.

Mit einem deutschen Pass gehöre ich zu diesem Kreis und habe aufgehört, mir über die Bedeutung der „OK Board“ den Kopf zu zerbrechen.

Antrag auf Einreisegenehmigung im Visa Waiver Programm

Und damit ist diese Geschichte auch schon rasch zu Ende erzählt. Also theoretisch. Denn die Fragen waren weit hinter dem Schwierigkeitsgrad, den wir schon hatten. Lediglich ein Aufenthalt (Hotel) und die Anreise wurde benötigt. Dazu die konkreten Daten der An- und Abreise, sowie meine persönlichen Daten. Am Ende des Prozesses zahlte ich brav 20 US-Dollar per PayPal. Kurze Zeit später erhielt ich eine E-Mail, dass mein Antrag eingegangen ist.

Und hier könnte die Geschichte enden. Tut sie aber nicht.

Noch bevor ich am nächsten Tag dazu kam, die verbliebenden Anträge für meine beiden zu stellen, bekam ich erneut eine E-Mail aus Amerikanisch-Samoa.

Und nun wurde es richtig verwirrend!

Das „Travel Bureau“, wer auch immer da jetzt hinter steckt, schrieb mir. Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass ich die Insel nach 30 Tagen wieder zu verlassen hatte. In meiner Antwort gab ich meine Unsicherheit zu, vielleicht nicht den richtigen Antrag gestellt zu haben. Die sehr wortkarge Antwort lautete: „Ja, das ist korrekt. Bitte sende ein Beleg mit dem genauen Datum, wann das Kreuzfahrtschiff anlegt und wieder abfährt.“

Gut, hab’ ich gemacht.

Vier Personen habe ich die nun folgende Antwort übersetzen lassen, weil ich nun gar nichts mehr verstanden habe und die Einfachheit nicht glauben konnte: „Please be advised that NOTE: Cruise Ship passengers from EPWP eligible countries need not apply for a permit waiver or OK Board.“

Ok, dann eben nicht. Ich habe mich nicht getraut zu fragen, ob ich meine 20 Dollar zurückbekomme.

So weiß ich immer noch nicht, was ein OK Board ist, oder wer eigentlich welche Genehmigung beantragen muss. Ich werde berichten, ob wir die Insel betreten durften und was wir dort alles erlebt haben. In meiner Vorstellung sind die Menschen dort sehr entspannt, im Gegensatz zu mir.

Bald heißt es hoffentlich: „Talofa i amerika samoa“ (Hallo auf Amerikanisch-Samoa)

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Eine Antwort

  1. Hi Corinna,
    Welch ein bürokratischer Stress aber leider lässt sich das nicht vermeiden . Wir haben das damals durch eine Agentur erledigen lassen war allerdings ziemlich teuer . Im Nachhinein haben wir dann erfahren das wir für viele Länder gar nicht hätten bezahlen müssen , denn durch Dagmars Behinderung ist das Visum für sie und ihre Begleitperson in dem meisten Ländern kostenlos. So lernt man halt! Ich wünsche Euch bei eurem Abenteuer alles alles Gute . Ihr machts genau richtig !

    Gruß Robert

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Corinna Kruse Profilbild einer Reisejournalistin

Corinna Kruse

Als studierte und seit 2021 selbstständige Journalistin liebe ich es meine Erlebnisse in Worte zu packen. Ich möchte andere dazu motivieren, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben und ihr Leben in die Hand zu nehmen.

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