WC-Kultur im Ausland: Wofür ist eigentlich der Wasserschlauch?

Wir müssen reden…

… über die Damenhygiene im Ausland. Ich möchte ein Thema mit dir teilen, das vorwiegend Mädels im Ausland betrifft. Wir müssen über die Benutzung des Wasserschlauches, der Hygienebrause, neben der Toilette reden. 

Nicht überall findest du eine Keramikschüssel mit einem weichen Toilettenpapier. Die Toilettenhygiene in einigen Ländern (oft muslimisch geprägt) basiert primär auf der Benutzung von Wasser, weniger von Toilettenpapier. Umso östlicher du auf deinen Reisen kommst desto wahrscheinlicher ist das Fehlen des Papiers.

Das hat nicht nur hygienische Gründe. Die engen und oft verschachtelten Abwasserohre sind anfällig für Verstopfungen. Daher wird das benutzte Papier neben die Toilette in einem Eimer entsorgt. In größeren oder westlich geprägten Hotelketten ist diese Praxis natürlich weniger erwünscht und dort findest du oft zusätzlich Papier.

Üblich sind kleine Handbrausen, auch Popobrause, Analdusche oder Hygienebrause genannt, die neben der Toilette angebracht sind. In einigen Ländern hockst du über einem Loch im Boden, auch dann hast du meistens diese Brause neben dir.  

In der Annäherung der Welten sind auch auf öffentlichen Toiletten im asiatischen Raum oft Toilettenpapier Rollen vorzufinden. Aber ich denke, es ist an der Zeit, dich mal mit der Gegebenheit vor Ort vertraut zu machen. Die Benutzung der Hygienebrausen hat Vorteile, wenn du gelernt hast, damit umzugehen. Zumal du in einigen Gebieten kein zusätzliches Papier zur Verfügung hast und es so nötig ist, nur das fließende Wasser zu benutzen.  

Trau dich!

Wenn du Ruhe und Zeit hast und dich in deiner Umgebung sicher fühlst, nimm die Brause einfach mal in die Hand und schau dir die Details an. Der Kopf ist im rechten Winkel angebracht. Auf einer Seite befindet sich ein Druckhebel. Lass das Wasser laufen, du wirst merken, dass es kalt ist. Der Strahl ist unterschiedlich stark. In einigen Regionen findest du auch nur einen kleinen Schlauch. Zum Aufdrehen musst du das Ventil – den Zulaufhahn suchen. Brauchst du bei dem Schlauch einen stärkeren Strahl, klemm einfach deinen Daumen in die Schlauchöffnung und spiele mit dem Durchlauf. 

Niemand schreibt dir vor, wie lange du auf der Toilette verweilen darfst, also nimm dir jede Zeit, die du brauchst. Wenn du jedes Mal mit der Dusche spielst, bekommst du bald eine Sicherheit im Umgang und damit ganz ungeahnte Möglichkeiten.

Stärke des Wasserstrahles der Hygienedusche

Auf den Winkel kommt es an!

Nimm die Hygienebrause in die Hand und führe den Schlauch am besten unter deinem Oberschenkel hindurch zwischen deine Beine. Der richtige Winkel entscheidet darüber, wie nass du dich und deine Klamotten machen wirst. 

Ich rate dir, zunächst nach unten zu zielen, bis du die Temperatur und Härte des Strahles einschätzen kannst. Dann bewegst du den Strahl langsam nach oben, bis du das erfrischende Gefühl zwischen deinen Beinen spüren kannst. Wie weit du damit säuberst, bleibt wahrlich dir überlassen.

Bester Winkel unter deinem Oberschenkel

Trocken aus der Toilette!

Mit ein bisschen Übung wirst du deine Klamotten nicht mehr nass machen und dennoch frisch sauber aus dem Restroom kommen. Doch es stellt sich gleich die nächste Frage – wie machst du dich trocken? 

Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten, einige sind eher unpraktikabel. Du kannst so lange warten, bis du von allein getrocknet bist.  Schneller geh es mit einem kräftigen Popo schütteln. Und wenn du dabei noch „shake it off“ singst, gebe ich einen Cocktail aus!!!

Du kannst auch deinen Rock oder Shorts zum Trocknen nehmen. Wähle eine möglichst unscheinbare Stelle aus, um dich abzutupfen. Sauber bist du ja, da kann nichts passieren. In der Wärme trocknet alles schnell wieder. Die meisten Frauen ziehen sich nass wieder an und empfinden die Feuchtigkeit als kühlend in der Wärme. 

Traditionell wird eine Hand benutzt, um das Wasser abzustreifen. Die meisten Frauen sind dankbar, dass es diese Dusche gibt, denn sonst hätten sie für alles nur diese eine Hand. Das ist in unserer Kultur nur sehr schwer vorstellbar! In vielen Ländern wird nur die Hand zum Reinigen des Popo benutzt. Die rechte Hand gilt daher in einigen Kulturen als „unrein“ und du darfst damit nicht essen oder sie gar jemandem zur Begrüßung reichen. 

Probiere deine Möglichkeiten aus. Wenn es Toilettenpapier gibt, kannst du dieses auch zum Abtupfen nutzen, aber bitte wirf es in den Eimer neben dir.

Die Fülle der Möglichkeiten!

Was du mit dieser Hygienebrause für Möglichkeiten hast, überlasse ich nun deiner Fantasie. Auf jeden Fall gibt die Benutzung mehr her als nur ein sauberes Gefühl im Intimbereich.

Mit dieser Dusche die Toilette zu reinigen, ist sicherlich auch eine Möglichkeit, wenn auch nicht so spannend. 

Die Perfektion aller Hygieneduschen wird dir bestimmt auch eines Tages begegnen, denn nicht nur in Deutschland nimmt die Häufigkeit von integrierten Bidets zu. Die High-End Variante der einfachen Dusche besteht aus einem Bedienfeld neben der Schüssel und automatischen Düsen in der Toilette.

Du kannst die Temperatur, den Strahl und auch den Winkel einstellen. Doch Vorsicht, du hast nicht immer die Chance, auch am Rest deines Körpers trocken zu bleiben. Nimm dir Zeit, die Einstellungen zu überprüfen und auf dich abzustimmen, denn du weißt nie, wie der Popo aussah, der vor dir auf der Toilette saß. 

Oft haben diese Apparaturen aber auch einen Föhn mit eingebaut. Gönne dir eine Runde Luxus und verwöhne dein Hinterteil. 

Mein Mann wundert sich nicht mehr, wenn ich bei diesen Toiletten länger weg bin.

Meine lustigste Toilettengeschichte bin ich dir noch schuldig und sie wird an dieser Stelle noch veröffentlicht. Bis dahin lerne mich doch näher kennen und lies von den Elefanten in Phuket oder freue dich mit uns auf unsere Weltumrundung.

Sind Fragen offengeblieben? Oder hast du einen besonderen Moment, den du teilen möchtest, schreib mir! Ich freu mich auf deine Toilettengeschichten! Wir müssen darüber reden!

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Corinna Kruse Profilbild einer Reisejournalistin

Corinna Kruse

Als studierte und seit 2021 selbstständige Journalistin liebe ich es meine Erlebnisse in Worte zu packen. Ich möchte andere dazu motivieren, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben und ihr Leben in die Hand zu nehmen.

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